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17
SEP
2018

Die BLI 2.0 an der DS Izmir – Wir freuen uns!

Wir haben lange gewartet und freuen uns nun umso mehr auf den Beginn der Bund-Länder-Inspektion (BLI) am kommenden Wochenende. Nach all den Jahren der intensiven Schulentwicklung durch die Schulgemeinschaft, sind wir nun sehr dankbar, ein qualitativ hochwertiges Feedback zu unserer Arbeit zu erlangen. Wir glauben fest daran, dass wir aus den Ergebnissen wichtige Erkenntnisse vermittelt bekommen, um den Lernerfolg der Schüler/innen noch optimaler zu gestalten. Das Leitbild unserer Schule äußert mit dem Leitsatz „Wir verstehen uns als lernende Schule“ eine unserer Überzeugungen und so sehen wir der Inspektion voller Vorfreude entgegen.
Nachfolgend und ergänzend zu den Ausführungen an den Elternabenden sowie am BLI-Tag grundlegende Informationen zur BLI-Woche an unserer Schule.

Was ist die BLI?

Als Instrument der Qualitätssicherung und -entwicklung kommt für Deutsche Schulen im Ausland die Bund-Länder-Inspektion (BLI) zum Einsatz. „Inspektion“ bedeutet dabei soviel wie „Einsichtnahme“. Die BLI nimmt systematisch und datengestützt Einsicht in die Arbeit der Auslandsschulen.
Die fördernden Stellen der Bundesrepublik Deutschland setzen unter Einbindung der Verantwortlichen in den Deutschen Auslandsschulen die Qualitätsstandards. Eine systematische Bewertung auf der Basis des zuvor entwickelten Qualitätsrahmens durch ausgebildete Inspektoren stellt fest, inwiefern die Qualitätserwartungen erfüllt werden. Rechenschaftslegung ist notwendig, da der Bund mit den Ländern beträchtliche Haushaltsmittel einsetzt.
Wichtiger als Kontrolle ist es allerdings, Impulse für die Weiterentwicklung der schulischen Qualität auszulösen. Inspektionen geben sowohl den einzelnen Schulen wie auch den fördernden Stellen Steuerungswissen an die Hand.
2013 wurde der erste sechsjährige Inspektionszyklus abgeschlossen. Alle involvierten Deutschen Auslandsschulen wurden erfolgreich inspiziert. Seitdem hat der zweite BLI-Zyklus (BLI 2.0) begonnen. Das Qualitätsverständnis blieb
im Wesentlichen auf der Basis des Qualitätsrahmens unverändert, denn Schulentwicklung benötigt vor allem auch Kontinuität und Verlässlichkeit. Instrumente und Verfahren wurden auf der Basis der Erfahrungen aus dem ersten Zyklus weiterentwickelt. So erhalten nun die Lehrkräfte am Ende einer Inspektion eine vertiefte Rückmeldung zur festgestellten Unterrichtsqualität.
Außerdem wurden zusätzliche optionale Profilmerkmale eingeführt, die die individuellen Schulstrukturen berücksichtigen.

Wie funktioniert das Verfahren?

Die Verfahren und Instrumente der BLI wurden in enger Kooperation mit der Niedersächsischen Schulinspektion und mit Unterstützung des Lan¬des Nordrhein-Westfalen entwickelt.
Wir werden als Deutsche Schule Izmir von einem Inspektionsteam, bestehend aus drei Mitgliedern, besucht:
1. Frau Thiel (Leiterin) kommt aus dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung.
2. Frau Drasdo ist Regionalbeauftragte der ZfA für Südamerika.
3. Herr Dr. Schawe ist Regionalbeauftragter der ZfA für Asien/Fernost.
Im Vorfeld der Inspektion vor Ort reichten wir bereits eine Vielzahl an Schuldokumenten ein, die ebenfalls Teil der „Einsichtnahme“ sind.
Zudem stehen Unterrichtsbesuche im Fokus der BLI (siehe nächster Punkt) und es werden Interviews mit Vertreter/innen aller Gremien der Schule geführt.
Selbstverständlich wird das Inspektionsteam differenzierte mündliche Rückmeldungen über die Ergebnisse des Besuchs und der Dokumenteneinsicht geben sowie einen schriftlichen Bericht erstellen.
Abschließend könnte der Deutschen Schule Izmir bei einer erfolgreichen Bund-Länder-Inspektion das Gütesiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ verliehen werden.

Unterrichtsbesuche

Im Rahmen des Schulbesuchs wird das BLI-Team zahlreiche Unterrichtseinsichtnahmen durchführen. Auf der Grundlage des Qualitätsrahmens für Deutsche Schulen im Ausland werden in jeweils circa 20-minütigen Unterrichtsbesuchen verschiedene Kriterien beurteilt und gesammelt, um dadurch die Merkmale „Kompetenzen erwerben“, „Unterricht gestalten“, „Schüler stärken“, „Unterricht differenzieren“ und „DFU-Strukturen verankern“ bewerten zu können.
Alle Lehrkräfte sollen mindestens ein Mal besucht werden, alle ADLK (vermittelte Auslandsdienstlehrkräfte) mindestens zwei Mal.

Was wird noch bewertet?

Insgesamt werden elf Pflicht- und vier Profilmerkmale bewertet.
Zu den Pflichtmerkmalen gehören u.a. die Ergebnisse und Erfolge der Schule, Schulkultur, Schulleitung und Schulmanagement sowie die Personal- und Qualitätsentwicklung.

Die explizit für die Deutsche Schule Izmir ausgewählten Profilmerkmale sind:

a) Vorbereitung und Durchführung des deutschen Schulabschlusses.
b) Schule präsentieren.
c) DFU-Strukturen verankern.
d) Schüler und Eltern beteiligen.

Unter Berücksichtigung verschiedener Voraussetzungen an die Bewertung (z.B. Anzahl sehr guter bzw. guter Bewertungen in Teilbereichen) kann dann das Gütesiegel vergeben werden.

Prinzipiell wird das Prinzip der Triangularität angewendet, das heißt, dass Sachverhalte aus dem Blickwinkel verschiedener Personen und unter Verwendung verschiedener Methoden festgestellt und bewertet werden.
Der BLI liegt die Annahme zugrunde, dass die Deutschen Schulen im Ausland gleichwertig, aber nicht gleichartig sein sollen; ein umfeldbezogenes Arbeiten von Schulen gilt ausdrücklich als Qualitätskennzeichen.

Termine und Rückmeldung

Das BLI-Team wird am kommenden Samstag in Izmir ankommen und schon am Sonntag mit einem Organisationsgespräch sowie einem Schulrundgang seine Arbeiten aufnehmen.
Unterrichtsbesuche finden von Montag bis Donnerstag statt.
Die Interviewtermine (jeweils getrennt) sind wie folgt verteilt:
• Schulleitung und Elternvertreter (Montag),
• Schülervertreter und Schulträger (Dienstag),
• pädagogisches Team (Mittwoch).

Am Freitag, den 28.09.2018, werden die differenzierten, mündlichen Rückmeldungen an die Schulgemeinschaft erfolgen. Nach einem Feedback an die Schulleitung, den Schulträger sowie die Lehrkräfte sind alle Interessierten herzlich eingeladen zur Rückmeldung an die Schulöffentlichkeit um 17:00 Uhr im Musiksaal.

Allen anderen werden wir in Form einer „DSI-Info“ berichten.
Es wird durch die ZfA kein „Ranking“ der Schulen vorgenommen, sondern nur an die Schule, den Prozessbegleiter der ZfA sowie die fördernden Stellen kommuniziert.

Was kommt danach?

Die Schule wird die Ergebnisse der BLI zunächst ausführlich über die Steuergruppe für Schulentwicklung analysieren. Danach werden die Erkenntnisse ggfs. in eine Modifikation des Entwicklungsplanes im Schulprogramm einfließen. Sollte das Ergebnis unzureichend sein, erfolgt nach circa einem Jahr eine Nachinspektion.
Ein schulinterner Aktionsplan zur Qualitätsentwicklung wird in jedem Fall als Zielvereinbarung dem neuen Fördervertrag beigefügt.